Diagnostik
Im Folgenden möchte ich Ihnen die häufigsten Krankheitsbilder (Diagnosen) der Lungenheilkunde in allgemein verständlicher Form vorstellen. Meine Ausführungen beinhalten die jeweils wichtigsten Symptome, mögliche Ursachen sowie die voraussichtlich notwendigen Untersuchungsschritte und Therapieoptionen.
Nachdem bei chronischen Lungenerkrankungen die Früherkennung ganz entscheidend für den weiteren Verlauf ist, zögern Sie nicht, Auffälligkeiten Ihrer Atemwege oder Zufallsbefunde im Rahmen von Routineröntgen individuell näher abzuklären.
Asthma bronchiale
- Welche Symptome können dadurch auftreten?
- Auf welche zusätzlichen Symptome sollte man speziell bei Kindern achten?
- Welche Ursachen hat Asthma?
- Was kann Asthma verschlechtern?
- Wie wird Asthma diagnostiziert?
- Warum soll man Medikamente nehmen und welche Medikamente
- Mein besonderes Anliegen
Auf welche zusätzlichen Symptome sollte man speziell bei Kindern achten?
Kleinere Kinder können meistens ihre Atemnot nicht mitteilen oder genauer beschreiben. Eine Beeinträchtigung der Atemwege äußert sich oft durch wenig Aktivität bis Teilnahmslosigkeit. Oder das Kind macht einen geschwächten Eindruck, hat keine Lust auf Sport oder Bewegung, ist weniger belastbar oder plötzlich sehr anhänglich und weinerlich, weil die Atemnot dem betreffenden Kind Angst machen kann.
Häufige Verkühlungen mit Husten, der nur schwer und langsam abheilt. Aber: Nicht jedes Kind mit pfeifender Atmung und verengten Bronchien entwickelt tatsächlich Asthma. Daher sind hier eine genaue Diagnostik und entsprechende Kontrollen notwendig. Viele Kinder sind sogenannte „Wheezer“ („Pfeifer“), das heißt, dass es bei einer Verkühlung vorübergehend zu Bronchienverengung kommt und auch wie Asthma zu behandeln ist, aber kein Asthma entstehen muss.
Welche Ursachen hat Asthma?
Meistens ist eine Allergie (z.B. Pollen, Tierhaare, Hausstaub, Lebensmittel) Auslöser für Asthma. Es gibt aber auch nicht allergisches Asthma und auch Mischformen. Die mit Abstand häufigste Ursache für nicht allergisches Asthma bei Kindern ist Zigarettenrauch – also in der Wohnung rauchende Eltern. Deutlich seltener sind Umweltbelastungen. Aber auch chronische Entzündungen der oberen Atemwege stellen eine häufige Ursache dar, wie Nasenpolypen – und chronische Nasennebenhöhlenentzündungen.
Was kann Asthma verschlechtern?
Verkühlungen
Kontakt mit Allergenen (wie z.B. Haustiere, Hausstaub u.a.)
Zigarettenrauch
Kalte Luft
Wie wird Asthma diagnostiziert?
Mittels Lungenfunktionsmessung: Wenn eine Bronchienverengung vorliegt, wird ein Bronchien erweiterndes Medikament zum Inhalieren gegeben und anschließend nochmals gemessen. Wenn sich eine entsprechende Besserung (Reversibilität) zeigt, so ist dies ein deutliches Anzeichen für Asthma.
Speziell für Kinder biete ich eine animierte Lungenfunktionsmessung an, bei welcher z.B. Luftballons durch festes Pusten zum Platzen gebracht werden. Was erfahrungsgemäß für Kinder sehr witzig ist und sie schon allein deswegen gerne zu Kontrollen kommen.
Bei normaler Lungenfunktion kann eine Provokation durchgeführt werden oder es wird ein Peak-Flowmeter (einfacher Lungenfunktionsselbsttest) mitgegeben und anhand dessen wird die tageszeitliche Schwankung dokumentiert.
Weiters:
Blutgastest bei Atemnot
Allergietest, um die Ursache zu finden
Warum soll man Medikamente nehmen und welche Medikamente?
Prinzipiell ist zu sagen, dass jeder Patient eine für ihn maßgeschneiderte Therapie erhalten soll und zwar je nach Schweregrad und Auslöser. Für mich gilt dabei der Grundsatz: SO VIEL WIE NÖTIG UND SO WENIG WIE MÖGLICH.
Einerseits muss die Entzündung (ausgelöst durch Allergene oder andere Reizstoffe) – also die Ursache für die Schleimhautschwellung und damit Bronchienverengung – bekämpft werden. Dies wird zuverlässig durch kortisonhaltige Inhalationen erreicht. Ich weiß, dass Kortison große Angst vor Nebenwirkungen auslöst. Aber durch die Inhalation in entsprechender Dosierung entsteht nur die gewünschte lokale Wirkung und systemische Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme, Knochenschwund oder vermindertes Wachstum sowie Magengeschwüre sind auszuschließen.
Die Wirkung der Kortisoninhalation spürt man nicht sofort, aber sie bessert mittel- bis langfristig die eigentliche Ursache, nämlich die Entzündung.
Andererseits muss die Verkrampfung der Bronchialmuskulatur behandelt werden und das wird durch die Inhalation von Betamimetika erreicht. Desensibilisierung – also die „Allergieimpfung“ – kann unter gewissen Voraussetzungen durchgeführt werden und kann Asthma verhindern oder deutlich lindern. Bei schwerem Asthma stehen uns spezielle Antikörpertherapien zur Verfügung.
Empfehlenswert und ganz entscheidend für den weiteren Verlauf – als nicht medikamentöse Therapie – ist regelmäßiges körperliches Training und eventuell Atem-Physiotherapie.
Mein besonderes Anliegen
Für mich persönlich ist die Schulung von Asthmapatienten – bei kleinen Asthmapatienten natürlich auch deren Eltern – ein besonderes Anliegen. Im Sinne von verständlichem Erklären, was Asthma für eine Erkrankung ist und was man tun kann, um die Symptome so gering wie möglich zu halten. So üben wir gemeinsamen die richtige Inhalation und zeigen, welche Fehlerquellen es dabei gibt. Großes Augenmerk lege ich auf das Erlernen der Selbstkontrolle meiner Asthmapatienten sowie auf das richtige Verhalten in Notfällen.
Asthma ist nicht heilbar, aber durch eine gut abgestimmte Basistherapie, durch gute Schulung und damit gutem Umgang mit der Erkrankung sowie durch körperliches Training kann eine gute Lebensqualität erreicht werden. Insbesondere die Leistungsfähigkeit und der Spaßfaktor speziell bei Kindern sollten durch all diese Maßnahmen nur geringfügig eingeschränkt sein.
COPD
Die COPD oder chronisch obstruktive Lungenerkrankung setzt sich aus 2 Krankheiten zusammen:
Zum einen die chronische bronchienverengende Bronchitis (es entsteht vermehrt Schleim, der nur schwer ausgehustet werden kann) und zum anderen das Lungenemphysem (durch die Zerstörung von Lungengewebe entstehen blasenartige Bezirke, wo keine Atmung möglich ist).
Die Krankheit ist in mehrere Stadien nach Schweregraden gegliedert. Je stärker die Lungenfunktion eingeschränkt ist, desto weniger Sauerstoff kann aufgenommen werden. Sauerstoffmangel bedeutet Atemnot – zu Beginn nur bei größerer Anstrengung wie bergauf Gehen oder Laufsport, bei fortgeschrittener Erkrankung kommt es auch zu Atemnot bei geringster Belastung wie langsames Gehen. Ein Sauerstoffmangel im Körper führt dann zu schweren Folgeerkrankungen in anderen Organen (z.B. Herzschwäche) bei gleichzeitig steigender Bewegungseinschränkung und sinkender Lebensqualität.
- Welche Ursachen hat die COPD?
- Welche Symptome treten auf?
- Was kann die COPD verschlechtern oder negativ beeinflussen?
- Wie wird die COPD diagnostiziert?
- Welche Medikamente und andere Maßnahmen werden helfen?
- Von besonderer Bedeutung
Welche Ursachen hat die COPD?
Die mit Abstand häufigste Ursache ist Zigarettenrauchen. Über 90% der COPD-Patienten sind Raucher, aber auch Passivraucher sind leider betroffen. Das erklärt die Wichtigkeit des Nichtraucherschutzes.
Die COPD bei Nichtrauchern kann auch durch berufliche Belastung oder durch gewisse organische (z.B. Webereien, Baumwollfabriken) oder chemische Stoffe (z.B. Isocyanate) verursacht sein. Eine genetische Ursache wäre der sogenannte Alpha 1 Antitrypsinmangel, der frühzeitig zum Emphysem führt und bei Indikation ersetzt werden muss.
Welche Symptome treten auf?
Das „AHA“ Symptom – Auswurf, Husten, Atemnot. Morgendlicher Husten mit Auswurf über längere Zeit. Es gibt keinen harmlosen Raucherhusten, mit diesem Symptom beginnt die COPD. Atemnot beim Bergaufgehen bzw. bei größerer Anstrengung. Oftmals wird das fälschlicherweise als Konditionsmangel gesehen, aber es ist das Hauptsymptom der COPD und signalisiert bereits eine deutliche Einschränkung der Lungenfunktion. Im Laufe der Erkrankung kommt es zu Atemnot bei immer geringerer Belastung.
Was kann die COPD verschlechtern oder negativ beeinflussen?
Rauchen
Verkühlungen, Grippe
Bewegungsmangel
Wie wird die COPD diagnostiziert?
Lungenfunktionsmessung: Es ist empfehlenswert, bei Verdacht auf COPD eine große Lungenfunktionsmessung durchzuführen (Bodyplethysmographie), um auch den Grad der „Überblähung“ – das Emphysem – genau einstufen zu können.
Blutgasanalysen müssen zusätzlich durchgeführt werden, um abschätzen zu können, wie gut die Lunge den Sauerstoff aufnehmen und ins Blut abgeben kann. Belastungsblutgasanalysen sind nur bei bestimmten Fragestellungen indiziert.
Wichtig ist die Früherkennung der COPD, denn zerstörtes Lungengewebe kann nicht wieder ersetzt werden. In diesem Sinne ist COPD nicht heilbar, doch durch das richtige Behandlungsschema kann ein Fortschreiten der COPD deutlich verzögert und die bereits bestehenden Symptome signifikant verbessert werden.
Welche Medikamente und andere Maßnahmen werden helfen?
Die inhalative Therapie (= Medikamente zum Einatmen) muss individuell und entsprechend dem Schweregrad eingesetzt werden. Je nach Schweregrad der COPD werden bronchienerweiternde, schleimbildungshemmende, entzündungshemmende (kortisonhältige) Medikamente verordnet. Es ist eine Dauertherapie, die nicht gleich wieder abgesetzt werden kann. Die individuelle Kombinationstherapie muss regelmäßig kontrolliert und an den aktuellen Krankheitsverlauf angepasst werden.
Bei Verschlechterung der höhergradigen COPD werden vorübergehend bronchienerweiternden und entzündungshemmende Medikamente – Theophyllin und Kortison – zum Schlucken oder über Infusionen verabreicht.
Die wichtigste Maßnahme ist der Rauchstopp. Dadurch lässt sich der schnelle Verlust der Lungenfunktion deutlich verlangsamen. Hier kann Ihnen eine Raucherberatung zur Entwöhnung maßgeblich helfen. Bei der Raucherberatung wird zuerst getestet, welcher „Rauchertyp“ Sie sind. Dabei wird der Grad der Abhängigkeit bestimmt und Ihre Rauchgewohnheiten analysiert. Daraus ergeben sich mehrere Möglichkeiten zur Rauchentwöhnung und gemeinsam können wir dann ein nach Ihren Bedürfnissen abgestimmtes Konzept zur weiteren Therapie planen. Einmalige Raucherberatung oder einige Tipps oder begleitende Entwöhnungstherapie – alles ist möglich.
Ein wirklich entscheidender Faktor ist weiters regelmäßiges, körperliches Training. Der Verlust an Lungenfunktion wird gebremst, die Steigerung von Ausdauer und Muskelkraft bewirkt eine deutlich bessere Lebensqualität. Zusätzlich kann Atem-Physiotherapie durch Verbesserung der Atemtechnik, Schleimmobilisierung und Trainingstipps die Lebensqualität steigern.
Bei schwerer COPD können Patienten in spezialisierten Zentren zur bronchoskopischen Lungenvolumenreduktion vorgestellt werden.
Von besonderer Bedeutung
Für mich ist die Aufklärung und Schulung der COPD-Patienten ein ganz entscheidender Faktor für den weiteren Krankheitsverlauf. Denn COPD ist eine Erkrankung, die der informierte Patient selber ganz entscheidend positiv beeinflussen kann.
Im Rahmen dieser Schulung erkläre ich zunächst meinen Patienten auf verständliche Weise, was COPD überhaupt ist und in welchem Ausmaß ihre Lunge bereits davon betroffen ist. Anschließend erstellen wir gemeinsam einen individuellen Therapieplan, der alle oben angeführten Maßnahmen je nach Indikation beinhaltet. Die Bedienung der inhalativen Medikamente wird anschließend geübt.
Eine Rehabilitation – stationär oder ambulant sollte angestrebt werden. Hier sollte zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit eine Trainingstherapie, COPD Schulung und ev. Raucherentwöhnung durchgeführt werden. Das Ziel ist, Betroffenen Sicherheit zu geben und ihre Lebensqualität zu verbessern.
Hartnäckige Infekte
Unkomplizierte Atemwegsinfekte – also Verkühlungen – sollen von Ihrem Hausarzt behandelt werden und in 90 % der Fälle ist hier auch kein Antibiotikum notwendig.
Haben Sie aber schon 3 Wochen oder länger Husten?
Dann sollten weitere Diagnoseschritte folgen – in Form einer Begutachtung durch den Lungenfacharzt, welche ein Lungenröntgen und eine große Lungenfunktion (Bodyplethysmographie) umfasst.
Folgende mögliche Diagnosen bei unauffälligen Lungenröntgen müssen dabei unter anderem bedacht werden: Asthma, COPD, verlängerter virusbedingter Husten, Nasennebenhöhlenentzündung, Kehlkopfentzündung, aber auch der Reflux (Rücklaufen von Magensaft in Speiseröhre, Sodbrennen).
Lungenkrebs
Einige persönliche Gedanken vorweg
Bevor ich Ihnen Symptome, Diagnose und Therapiemöglichkeiten bei Lungenkrebs skizziere, möchte ich noch einige persönliche Worte dazu an Sie richten.
Lungenkrebs ist eine sehr ernste Diagnose und aufgrund meiner langjährigen Erfahrung mit Lungenkrebspatienten weiß ich, dass sofort Hoffnungslosigkeit damit verbunden wird. Die weit verbreitete Meinung ist „da kann man eh nichts mehr tun“. Aber das stimmt so nicht mehr. Stadiumabhängig (abhängig von der Ausdehnung des Krebses) bestehen durchaus Heilungschancen. Gerade in den letzten Jahren hat man durch die Verbindung verschiedener Therapiekonzepte (Chemotherapie, Strahlentherapie und Operation) und neuen Medikamenten viel erreicht.
Ich finde es ganz entscheidend, dass neben Chirurgie und Onkologie auch Lungenspezialisten in die laufende Betreuung von Lungenkrebspatienten einbezogen werden. Zunächst muss vor jeder Therapie ein ganz exaktes Staging (die Ausdehnung des Lungenkrebses) durchgeführt werden, um dann bei der Besprechung mit Chirurgen und Strahlentherapeuten den Therapieplan ganz individuell festlegen zu können. Die laufende Kontrolle der Therapieerfolge während der Therapie sowie die erforderlichen regelmäßigen Nachkontrollen nach Therapieabschluss sind weitere entscheidende Beiträge, die der Lungenfacharzt in diesen schwierigen Zeiten einbringen kann. Damit haben Lungenkrebspatienten eine zusätzliche persönliche Anlaufstelle für fachliche Information und Orientierung, aber auch für emotionalen Halt und seelische Krankheitsbegleitung.
Mir ist es wichtig, dass jeder Patient seine maßgeschneiderte Therapie erhält. Das heißt für mich, den Patienten als Ganzes – mit seinem physischen und psychischen Allgemeinzustand, mit seinem Alter, mit seinen eigenen Wünschen, mit seinen zusätzlichen Erkrankungen etc. – zu sehen und auch diese Faktoren in die Therapieentscheidung einfließen zu lassen.
- Aber welche Symptome können bei Lungenkrebs auftreten?
- Wodurch kann Lungenkrebs entstehen?
- Wie wird Lungenkrebs diagnostiziert und die Ausdehnung festgestellt?
- Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
- Was kann man als Patient zur Behandlung beitragen?
Welche Symptome können bei Lungenkrebs auftreten?
Anhaltender Husten, Blutspucken, Atemnot, Schmerzen im Brustbereich, Heiserkeit mit Stimmbandlähmung
Knochenschmerzen, Schwindel, Gewichtsverlust
Diese Symptome können bei Lungenkrebs auftreten, aber sie können natürlich auch andere Ursachen haben.
Wodurch kann Lungenkrebs entstehen?
Die häufigste Ursache (80%) ist Zigarettenrauchen, da in Zigaretten eine Vielzahl von krebserregenden Stoffen enthalten sind. Es gibt aber auch Lungenkrebs bei Nichtrauchern, wo eine direkte Ursache nicht festzustellen ist: Tumore des Rippenfells sind meist durch Arbeiten mit Asbest bedingt.
Wie wird Lungenkrebs diagnostiziert und die Ausdehnung festgestellt?
Oft sind Rundherde in der Lunge ein Zufallsbefund und müssen abgeklärt werden.
Lungenröntgen
Computertomographie (CT) des Brustkorbes
Bronchoskopie (Lungenspiegelung): Hier werden Proben aus der Lunge entnommen, um einen Tumor nachzuweisen und den Tumortyp zu bestimmen.
Wenn der Tumor bronchoskopisch nicht zu erreichen ist, wird eine CT gezielte Punktion von außen durchgeführt.
Zur Untersuchung von Absiedelungen des Tumors werde weitere Untersuchungen wie Bauchultraschall, Knochenszintigraphie, CT oder MRI des Schädels durchgeführt. Manchmal ist auch eine Spezialuntersuchung wie PET-Scan notwendig.
Messungen der Lungenfunktion und der Blutgase sind besonders vor der Operation oder der Strahlentherapie wichtig.
Anhand dieser Befunde werden der Tumortyp, die Ausdehnung und damit das Stadium festgelegt, sodass dann unter Berücksichtigung aller Nebenerkrankungen und des Allgemeinzustands die Therapie entschieden wird.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Operation:
Hier wird ein Lungenlappen oder ein ganzer Lungenflügel je nach Ausdehnung entfernt, weiters müssen Lymphknotenstationen ausgeräumt werden. Diese Operationen sollten nur an spezialisierten Thoraxchirurgiezentren durchgeführt werden.
Strahlentherapie:
Durch einen sogenannten Linearbeschleuniger wird eine Strahlung erzeugt, die Tumorgewebe abtöten kann. Durch eine dreidimensionale Planung wird das umgebende Gewebe geschont.
Chemotherapie:
Die Zytostatika (Krebsmittel) werden mit Infusionen über die Vene verabreicht. Durch neue Krebsmittel konnte die Verträglichkeit, Wirkung und Verabreichung deutlich verbessert werden.
Molekularbiologische Therapie:
Medikamente, die Wachstumsfaktoren der Krebszellen oder deren Blutgefäße beeinflussen. Derzeit wird getestet, in welcher Therapie-Kombination bzw. in welchem Krankeitsstadium der Einsatz den besten Erfolg hat.
Alle diese aufgezeigten Behandlungsmöglichkeiten werden je nach Stadium kombiniert eingesetzt, um einen bestmöglichen Therapieerfolg zu erreichen.
Was kann man als Patient zur Behandlung beitragen?
Suchen Sie sich einen spezialisierten Vertrauensarzt oder ein spezialisiertes Team, der (das) Sie durch Ihre Erkrankung begleitet, berät und kontrolliert – sozusagen einen Krankheitsmanager, der mit den anderen zuständigen Ärzten und Abteilungen kooperiert, wo alle Informationen und Therapiefaktoren zusammenlaufen. Denn „zu viele Köche verderben den Brei“.
Es wäre übermenschlich, die Krankheit einfach so zu ertragen und immer eine positive Einstellung zu haben. Wenn Sie sich deprimiert, traurig und von der Krankheit erschlagen fühlen, scheuen Sie sich nicht, Hilfe anzunehmen – von Psychologen, von Vertrauensärzten – und auch Ihre Familie und Freunde sollten Sie mit einbinden. Niemand muss das allein durchstehen und „Durchhänger“ sind ganz normal.
Eine vernünftige Mischkost zur Ernährung ist optimal. Tumordiäten gibt es nicht. Bei Gewichtsverlust oder Appetitlosigkeit stehen Ihnen an allen Abteilungen Diätassistentinnen zur Verfügung, die Ihnen Tipps geben.
Therapie, speziell Chemotherapie macht oft müde. Nehmen Sie sich Ruhezeiten, dazwischen wäre es aber gut, wenn Sie körperlich aktiv werden bzw. bleiben. Denn fit stehen Sie die Therapie einfach besser durch … und auch Ihre Seele fühlt sich wohler.
Brustschmerzen
Schmerzen im Brustbereich können viele verschiedene Ursachen haben und müssen gut abgeklärt werden.
Was mache ich bei plötzlichen starken Schmerzen in der Brust mit oder ohne Atemnot?
SOFORTIGE Einweisung ins Krankenhaus! Häufigste Ursachen sind Herzinfarkt, Lungeninfarkt, Pneumothorax (Lungenkollaps). Alle Differentialdiagnosen anzuführen, wäre unübersichtlich und auch nicht hilfreich.
Was mache ich bei immer wiederkehrenden Brustkorbschmerzen?
Untersuchung durch den Internisten – EKG, eventuell Ergometrie mit der Frage Herzkranzgefäßverengung
Untersuchung durch Lungenfacharzt – Röntgen mit der speziellen Fragestellung nach Rippenfellentzündung, Erguss (Flüssigkeit zwischen Lunge und Rippenfell), Tumor, Pneumothorax, Lungenfunktionsmessung, Messung der Blutgase
Wenn diese Untersuchungen in Ordnung sind, ist der nächste Schritt die Untersuchung beim Orthopäden, um die „knöcherne“ Ursache der Beschwerden zu begutachten.
Die häufigsten Ursachen der Brustschmerzen sind aber muskulären Ursprungs
Dennoch ist es wichtig, zuvor die oben genannten möglichen Diagnosen auszuschließen.
Schlafapnoesyndrom
Schnarchen, das krank macht
Beim obstruktiven Schlafapnoesyndrom wechseln sich Schnarchphasen und Atempausen, durch Verschluss der oberen Atemwege, ab. Aufgrund der Atempausen kommt es zu oftmaligem Sauerstoffabfall während des Schlafes. Dadurch entstehen ständige Weckreaktionen und daher zu wenig und zu kurze Tiefschlafphasen, was vom Patienten selbst aber nicht bemerkt wird. Dies führt wiederum zu Tagesmüdigkeit und – bei längerem Bestehen – zu gefährlichen Herzkreislauferkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen sowie Hirnschlag.
- Welche Symptome sind typisch?
- Weitere Symptome
- Wie kann man das obstruktive Schlafapnoesyndrom (OSAS) diagnostizieren?
- Wie kann man das obstruktive Schlafapnoesyndrom behandeln?
Welche Symptome sind typisch?
Lautes Schnarchen, gefolgt von Atempausen (Atemaussetzer)
Tagesmüdigkeit
Sekundenschlaf (Einnicken beim Autofahren)
Konzentrationsschwäche
Übergewicht
Weitere Symptome
- Leistungsabfall
- Kopfschmerzen
- Gehäufter nächtlicher Harndrang
- Schlecht einstellbarer Blutdruck
- Herzrhythmusstörungen
- Depression
Das obstruktive Schlafapnoesyndrom ist eine häufige Erkrankung etwa wie Diabetes, wird aber oft sehr spät diagnostiziert. Umso wichtiger ist es, auf die oben genannten Symptome zu achten.
Wie kann man das obstruktive Schlafapnoesyndrom (OSAS) diagnostizieren?
Als Voruntersuchung wird bei Verdacht auf ein OSAS eine ambulante Polygraphie (ambulante Schlafuntersuchung) durchgeführt. Der Patient erhält dabei ein Schlafscreening-Gerät mit nach Hause, wo der Schlaf unter gewohnten Bedingungen mithilfe mehrerer Parameter überwacht wird. Bestätigt sich der Verdacht wird der Patient weiter in ein Schlaflabor überwiesen, wo eine genauere Diagnostik erfolgt. Bei schwerem OSAS wird die Therapieeinstellung mittels CPAP-Beatmung (siehe weiter unten) gleich durchgeführt.
Wichtig ist dabei aber auch eine genaue Lungenuntersuchung (große Lungenfunktionsmessung und Blutgasanalyse), um andere Ursachen für einen nächtlichen Sauerstoffmangel auszuschließen.
Eine HNO-Facharztkontrolle vor der Schlaflaboruntersuchung ist ebenfalls notwendig.
Wie kann man das obstruktive Schlafapnoesyndrom behandeln?
Die Therapie ist eine sogenannte CPAP-Therapie. Das ist eine nächtliche Beatmung über eine Nasenmaske, die während des Schlafes die oberen Atemwege offenhält und dadurch Atempausen und Schnarchen sowie den damit verbundenen Sauerstoffmangel verhindert.
Gewichtsreduktion bei übergewichtigen Patienten kann das OSAS verbessern oder auch ganz verhindern.